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Ausbildung ESA-Leiter Radsport 2. Teil

Autorenbild: Markus BüchiMarkus Büchi

Meine Abschlusstour wurde wie angekündigt auf den 1. September festgelegt. Von nun an war ich frei, was die Planung betraf. Neben der Tourenplanung, die am meisten Zeit in Anspruch nahm, standen noch diverse andere Aufgaben an. Sei dies die Ausschreibung auf der Webseite der Pro Senectute, in der lokalen Presse oder dem suchen eines 2. MTB-Guides, der mich an diesem Tag unterstützen würde. Also nichts wie los, obwohl ich knapp 2 Monate Zeit für meine Vorbereitungen hatte. Als Ziel der Tour nahm ich den Mittelpunkt des Kantons Aargau ins Visier. Ich kannte diesen Ort aus einer unserer Ausfahrten mit den Mittwochsbikern. Als Halbtagestour ab Waltenschwil wollte ich die Tour ausschreiben, obwohl sie mit 52 Km und 660 Hm ambitioniert war für ein Nachmittagstour. Nun ging es daran, die Strecke möglichst attraktiv zu gestalten mit möglichst wenig Asphaltstrassen und einem hohen Anteil an Singletrails. Auf der 1. Rekotour wurde ich von meinem langjährigen Bikespezi Stefan begleitet. Teils im strömenden Regen nahmen wir die Strecke via Kallern/Büttikon unter die Stollen. Bis Villmergen verlief die Routensuche nach meinen Vorstellungen. Mal steil Bergauf, über kniefliege Wurzelpassagen, Treppe hinunter oder einfach nur die Aussicht geniessen, die 1. Stunde der Tour beinhaltete ziemlich alles was ein Bikerherz begehrt. Nun sollte uns die Tour weiter nach Dintikon führen, ohne allzu viele Höhenmeter bewältigen zu müssen. Dieses Unterfangen gestaltete sich aber schwierig und wir landeten mehrmals in einer Sackgasse am Rietenberg. Schweren Herzens entschieden wir uns, diese Teilstrecke auf dem Radweg zurückzulegen, um über den Kreisel von Dintikon nach Dottikon zu gelangen. Entlang der Bünz fuhren wir nach Othmarsingen bis zu den Serpentinen der Autobahn. Zwischenzeitlich hatte sich der Regen verabschiedet und ein paar wärmende Sonnenstrahlen begleiteten uns fortan. Via endless Trails durch den Wald von Niederlenz näherten wir uns allmählich dem Ziel. Noch ein paar Quartierstrassen in Niederlenz passieren und in 15 Minuten sollten wir den Koordinaten 654'217 / 251'244, 370 m.ü.M erreicht haben. Noch ein Erinnerungsfoto knipsen, Banane und Riegel essen und weiter konnte es gehen. Natürlich sollte auch die Rückfahrt weiterhin attraktiv und fordernd bleiben und so entschieden wir uns noch eine Treppe mit über 40 Tritten einzubauen, die uns runter zum Aabach führte. Nicht ganz ohne, das Unterfangen, denn oben angekommen musste man sich entscheiden, welche Variante einem am besten behagt. Anfahrt auf den ersten 10 Tritten und dann links runter auf dem Trampelpfad auf der "Falllinie" oder .......... . Natürlich würde ich es den Teilnehmern am 1. September offen lassen, ihr Bike zu schieben, falls...... Jedenfalls ist dieser Streckenabschnitt nicht ganz einfach zu fahren, insbesondere wenn er nass ist wie an diesem Tag. Via Niederlenz, Dottikon, Wohlen und Waltenschwil nahmen wir noch so jeden kleinen Trail mit, der sich uns in den Weg stellte. Wir waren vorerst zufrieden mit unserer "Arbeit" und begossen das mit einem Bierchen.

Bis zur finalen Abschlusstour bin ich diese noch 4 x abgefahren, um nichts dem Zufall zu überlassen, denn schliesslich beinhaltete die Prüfung über 50zig verschiedene Punkte, in denen ich bewertet werde. Sie dies bei der Begrüssung, beim Aufwärmen vor der Tour, eigene Fahrtechnik, meine Kondition, mein Verhalten bei Pannen/Unfall, meine Kenntnisse über Karten, den Umgang mit den Teilnehmern und und und. Bei meinen weiteren Rekotouren wurde ich einmal von Hansueli (Pro Senectute Guide) und einmal von Brigitte begleitet, um Ihre Meinung darüber einzuholen. In der letzten Augustwoche stieg meine Nervosität merklich an, denn die Anspannung und Vorfreude auf diesen Tag, auf den ich über ein Jahr hingearbeitet habe, war gross, denn die Wetteraussichten schienen nicht allzu rosig zu sein. Würde allenfalls meine Prüfungstour dem Wetter zum Opfer fallen? Am Mittwoch jedenfalls war die Radsportgruppe mit nur 4 Teilnehmern (ansonsten 30 Personen) im strömenden Regen unterwegs auf ihrer Pickniktour.

Erklärung Radsport Pro Senectute: Es wird unterschieden zwischen der Radsportgruppe und der Moutainbikegruppe. Die Radsportgruppe fährt mehrheitlich auf Radwegen und ist technisch nicht anspruchsvoll. Die Teilnehmer sind ausschliesslich mit dem E-Bike unterwegs und meistens einiges älter als die von der MTB-Gruppe. Die Mountainbikegruppe rockt Trails und technisch mittelschwere Touren. Ein Guide der Mountainbike Truppe darf nach seiner Ausbildung auch die Touren der Radsportgruppe leiten, aber nicht umgekehrt.

Apropos praktische Ausbildung in Bremgarten. Eine besondere Lektion, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, war das ca. 2 Minütige (gefühlt 1 Stunde) Blindfahren mit dem Kommandogeber Beat Stirnemann (ehemaliger Nationaltrainer der Schweizer Mountainbiker).

Das war nur eines der vielen tollen Erlebnisse neben den vielen Kameradschaften, die sich in dieser Zeit ergeben haben.

Nun komme ich endlich auf den Punkt: Petrus war mir am 1. Tag vom September 2022 hold und ich durfte um 12:45 Uhr 14 Teilnehmer (inkl. Prüfungsexperte) in Waltenschwil begrüssen.

Nach einem kurzen mobilisieren der kalten Knochen, konnten wir wie geplant um 13 Uhr zur Tour starten. Als Schlussmann hatte ich im Vorfeld Hansueli bestimmt, der die Gruppe zusammen halten sollte. Nach bereits ca. 10 Minuten Fahrzeit schickte mir Hansueli einen E-Biker auf die Pelle, der mir ausrichten sollte, DASS hier sei kein RENNEN. OK, 2 Gänge runter und ALLE waren zufrieden, obwohl mein Anfangstempo am Schlussgespräch mit dem Experten

nochmals ein Thema wahahahahr. Diesen Punkteabzug konnte ich verschmerzen, denn die restlichen 49 Km verliefen wie am Schnürchen, obwohl mich Waldarbeiter zu einem Umweg im Niederlenzerwald gezwungen haben. Nur nichts anmerken lassen und der Nase nach über die nächste Querverbindung zurück auf die Originalstrecke war meine Devise. Einmal mehr hat mich mein 7. Sinn nicht im Stich gelassen und 5 Minuten später war mein Puls wieder in der gewohnten Ruhezone. Lange Rede kurzer Sinn, ich bin nun offiziell ein Angestellter der Pro Senectute Muri und freue mich riesig auf weitere Herausforderungen mit Gleichgesinnten. Bereits am nächsten Donnerstag 22.9.22 geht es in die 2. Runde für mich, denn ich (darf) für Hansueli einspringen auf der Chestenbergtour. Begleiten und unterstützen wird mich Rebecca auf dieser Tour, die wir zusammen vor einem Woche teils in strömenden Regen abgefahren sind. Startpunkt ist der Schüwopark in Wohlen um 13 Uhr. Wir freuen uns auf Deine Teilnahme.








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